Inklusion

Schon gewusst…?!? – Facts2Go rund um Inklusion

  • …dass allein in Deutschland ca. 10,2 Millionen Menschen mit Behinderung leben? Das sind ca. 13 % (!!!) der Gesamtbevölkerung!
  • …weltweit rund eine Milliarde Menschen mit Behinderung leben? Das sind ca. 15% der Weltbevölkerung. Damit stellen sie die größte Minderheit auf der Erde dar.
  • (…dass Inklusion ein Menschenrecht ist? In der UN-Behindertenrechtskonvention aus dem Jahre 2006 haben sich mehr als 170 Ländern zur Inklusion bekannt)

Inklusion ist ein Menschenrecht
Wusstest du, dass Inklusion sogar offiziell ein Menschenrecht ist? In der UN-Behindertenrechtskonvention, die 2006 verabschiedet wurde, ist das Recht auf Inklusion festgeschrieben. Die UN-Behindertenrechtskonvention ist ein Vertrag, den außer Deutschland zurzeit noch 170 weitere Nationen unterschrieben und sich somit zu den Zielen dieser Konvention bekannt haben. Doch Deutschland und die anderen Länder müssen noch sehr viel dafür tun, damit der Vertrag eingehalten wird.

©Drobot Dean #204046818/Adobe Stock

Was sind die Kernpunkte der UN-Behindertenrechtskonvention?
Die Länder, welche die UN-Behindertenrechtskonvention unterschrieben haben, bekennen sich zu folgenden Zielen:

  • Barrieren abschaffen: In Städten, Gebäuden und bei Transportmitteln, im Internet und in der Sprache
    • Durch behindertengerechte Räume, barrierefreie Internetseiten und die Etablierung von Gebärdensprache, Blindenschrift und Leichter Sprache
  • Selbstbestimmtes Lernen ermöglichen: Keine Eingriffe in persönliche Rechte und Menschenrechte; keine Entmündigungen oder Ausgrenzung von der Gemeinschaft
    • Durch freie Wahl von Wohnart und -ort, Unterstützungsangebote und Assistenzen für ein selbstbestimmtes Leben.
  • Gleiches Recht für alle:
    • Recht auf Bildung und Erziehung – in einer Schule mit Kindern mit und ohne Behinderung
    • Recht auf Arbeit – Menschen mit Behinderung verdienen ihren Lebensunterhalt selbst, in einem offenen, zugänglichen und inklusiven ersten Arbeitsmarkt.

Gibt es positive Beispiele dafür, dass gelungene Inklusion funktionieren kann?
Ja, in den skandinavischen Ländern wie Schweden ist das Bildungssystem beispielsweise schon seit Jahren auf Inklusion ausgerichtet. So besuchen bspw. alle Schüler*innen – ob mit oder ohne Behinderung – die gleiche Grundschule. Es gilt das Prinzip: „Wenn das Kind ein Handicap hat, dann muss die Schule dafür sorgen, dass es trotzdem in diese Schule gehen kann“. Einen Artikel zur Inklusion in Schweden findet ihr unter diesem Link: https://www.sueddeutsche.de/bildung/inklusion-in-schweden-wir-zeigen-unseren-schuelern-wie-die-gesellschaft-ist-1.2313420 .

Ein Beispiel dafür, wie Inklusion auf der Arbeit aussehen kann, könnt ihr euch in folgendem Youtube-Video angucken:

Ein Paradebeispiel für Inklusion im Sport ist bspw. die Sportart Blindenfußball. Falls ihr mehr zu dem spannenden Thema Blindenfußball erfahren wollt, klickt hier: Blindenfußball

Wie kann Inklusion funktionieren?
Nur wenn ganz viele Menschen mitmachen, kann Inklusion wirklich funktionieren. Jeder kann dabei helfen: Zum Beispiel in der Schule, im Sportverein, im Job, in der Freizeit, in der Familie. Je mehr wir über Inklusion wissen, desto weniger Angst haben wir davor. Keiner sagt dann mehr: Das geht nicht.

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Diese Jungs treffen auch blind

Wie geil ist das denn? Serdar Celebi hat vor Kurzem als erster Blindenfußballer das Tor des Monats (August 2018) geschossen. Das gab es noch nie. Wenn ihr dieses Wahnsinns-Tor sehen wollt, das er im Finale um die Deutsche Meisterschaft im Blindenfußball für den FC St. Pauli gegen den MTV Stuttgart geschossen hat, MÜSST ihr euch einfach dieses Video hier anschauen:

Blind Fußball spielen – wie bitte soll das gehen???
Könnt ihr euch vorstellen, blind Fußball zu spielen? Wir konnten es jedenfalls nicht und waren völlig sprachlos, als wir bspw. dieses Video vom Länderspiel Deutschland – Rumänien gesehen haben:

Wie sind die Regeln bzw. was sind die Besonderheiten?

  • Ein Spiel dauert 2x 25 Minuten
  • Das Spielfeld misst 20x40m und ist durch Banden begrenzt
  • Das Tor hat die Maße eines Handballtores (2x3m)
  • Vier Feldspieler, ein Torwart
  • Nur der Torwart sieht das Spielgeschehen, alle Feldspieler sind blind (und tragen zudem noch Augenklappen)
  • Der Ball ist deutlich schwerer als ein normaler Fußball, damit er nicht so springt
  • Der Ball ist mit Rasseln gefüllt, damit die Spieler hören können, wo sich der Ball befindet
  • Alle Spieler tragen zur Sicherheit einen Kopfschutz
  • Auch beim Blindenfußball gibt es Fouls, Strafstöße und Freistöße, sowie auch gelbe und rote Karten, allerdings gibt es kein Abseits.

Beim Spiel ist die sprachliche Kommunikation für die blinden Sportler äußert wichtig. Die Abwehr wird durch den Torhüter unterstützt, das Mittelfeld vom Trainer und die Abwehr vom sogenannten „Guide“, der hinter dem gegnerischen Tor steht. Wird beispielsweise „10-1“ zugerufen, so wissen die blinden Sportler, dass es bis zum Tor noch 10 Meter sind und ein Gegenspieler dazwischen ist.
Enorm wichtig ist aber auch, dass jeder Spieler, der sich dem ballführenden Spieler nähert, das spanische Wort „Voy“ immer wieder laut rufen muss, was übersetzt „ich komme“ heißt.

Schon gewusst…?!? – Facts2Go rund um Blindenfußball

  • Blindenfußball wird schon seit über 20 Jahren in mittlerweile 21 Ländern gespielt
  • Seit 2008 gibt es eine Blindenfußball-Bundesliga, in der jährlich die deutsche Meisterschaft im Blindenfußball ausgetragen wird
  • Der amtierende Meister ist der MTV Stuttgart (2018), Vorjahressieger war der FC St. Pauli (2017), 2016 gewann Blau-Gelb Blista Marburg
  • Der MTV Stuttgart ist mit nunmehr 6 Meistertiteln deutscher Rekordmeister im Blindenfußball
  • Blindenfußball wurde in den letzten Jahren immer populärer und erfährt immer mehr mediale Aufmerksamkeit
  • Die Finals der deutschen Meisterschaft werden fast immer auf öffentlichen Marktplätzen vor mehreren Tausend Zuschauern ausgetragen – dieses Jahr beispielsweise im Herzen der Düsseldorfer Altstadt und 2017 in Halle (Saale)
  • Der Blindenfußball ist mittlerweile über den Bereich „Handicap-Fußball“ an den DFB angegliedert und wird vor allem von der Sepp-Herberger-Stiftung seit Jahren gezielt gefördert. Der Bereich Handicap-Fußball umfasst zudem auch noch Werkstattfußball, Integrative Spielformen, CP-Fußball, Amputierten-Fußball, Gehörlosenfußball, Rollstuhlfußball, Sitzfußball.
  • Serdar Celebi wurde als erster Blindenfußballer in der Sportschau für das Tor des Monats nominiert (August 2018)

Falls ihr eine abgefahrene Challenge von mir gegen die Nationalspieler Mulgheta „Mulle“ Roussom und Alexander Fangmann sehen wollt, schaut dieses Video:

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