Hinweis: Die Veranstaltung musste aufgrund des Corona-Virus leider abgesagt werden!
Yolo, gönn dir, für 19€ ab nach Malle?🍹🥤 Oder Urlaub zu Hause?😎 Immer mit dem Auto durch die Gegend und zum Einkaufen cruisen?🚘 Oder doch mit dem Fahrrad oder Bus und Bahn?🚲🚍 Tierisch Kohldampf nach der Arbeit: Ab zu Mc Donald’s🍟 oder zu Hause was Frisches?🥗 Fleisch vom Metzger oder abgepackt aus dem Kühlregal vom Supermarkt?🥩 Oder überhaupt kein Fleisch?🍅🥕🥦 Wie viele Erden würden wir eigentlich brauchen, wenn alle Menschen auf der Erde so leben würden wieDU?🌍🌎🌏🌍🌎
Wenn auch du dir schon mal die Frage gestellt hast, welchen Einfluss und welche Auswirkungen solche kleinen, alltäglichen Entscheidungen auf die Umwelt und unser Klima haben, ist dieses Seminar genau das Richtige für dich! MitAction, Spaß, lockerer Atmosphäre und abwechslungsreichem Programmerfährst du viel über ökologische Auswirkungen eigener Konsumentscheidungen, lernst gute und nachhaltige Alternativen kennen, wo du guten Gewissens einkaufen, shoppen oder Kaffee trinken gehen kannst, kommst mit Vertreter*innen von Klimaschutzbewegungen und aus der Politik ins Gespräch und kannst ihnen deine eigenen kritischen Fragen stellen.🤔 Zudem wirst du gerüstet für kritische Diskussionen mit Freunden, Familie & Co.☝️💪
Und jetzt das Coolste: Falls du in einer Ausbildung bist oder schon anderweitig arbeitest, kannst du dich durch das Bildungsfreistellungsgesetz (BFG)sogar von deinem Arbeitgeber für das Seminar freistellen lassen!😎🤙Bildungswas??? Falls du noch nie was vom Bildungsfreistellungsgesetz oder Bildungsurlaub gehört hast und wissen willst, wie auch du ihn beantragen kannst, klicke hier.
Und hier schon mal der Spoiler🚨 von ein paar Inhalten als Vorgeschmack:
(Interaktiver) Ökologischer Fußabdrucktest: Reflexion der eigenen Lebensweise
Ökologische Schnitzeljagd „Auf der Suche nach Mr. Who“: Spielerisches Kennenlernen ökologischer Best-Practise-Beispiele
Gespräch mit Vertreter*innen zweier Klimaschutzbewegungen. Gespräch mit einer Politikerin bzw. einem Politiker.
Besuch eines Wertstoffhofes: Besondere Thematisierung von (Mikro-)Plastik und Recycling.
Datum: 13.05.2020 – 15.05.2020 (ABGESAGT) Zeit: jeweils von 9 – 16 Uhr
Ort: Mainz
Kosten: 0 € (kostenfrei🙌), Keine Übernachtungen! Anmeldung: bis 15.04.2020
Die An- und Abreise zur Veranstaltung erfolgt privat, es gibt keine organisierte Übernachtung! Die Verpflegung und Fahrten innerhalb der Veranstaltungszeit sind inbegriffen.
Rückfragen: Sören Ruppert, ARBEIT & LEBEN gGmbH M@il: s.ruppert@arbeit-und-leben.de Tel.: 06131 / 140 86 29
Bitte was??? Der Thüringer FDP-Kandidat Thomas Kemmerich ist vom Thüringer Landtag zum neuen Ministerpräsidenten gewählt worden. Dabei hatte die FDP bei der Landtagswahl gerade einmal 5% der Wählerstimmen erreicht. Das bedeutet, dass nur jeder 20. Wähler sein Kreuz bei der FDP gemacht hat. Hätten von den 1,1 Millionen Wähler*innen, die ihre Stimme abgegeben haben, auch nur !!! 5 !!! Menschen weniger die FDP gewählt, wäre die FDP nicht einmal in den Thüringer Landtag eingezogen und somit politisch in Thüringen nicht einmal existent gewesen. Die FDP ist damit mit 5 Sitzen die kleinste Fraktion im Thüringer Landtag. Aber wie zum Geier kann es sein, dass die FDP dann den Ministerpräsidenten stellt?🤔 Und warum sind die Empörung und das Aufsehen darum so groß?🤔 Das erklären wir dir in diesem Artikel!
Wie du in der zweiten Grafik sehen kannst, besteht der Thüringer Landtag aus 90 Sitzen. Eigentlich galt es als sehr wahrscheinlich, dass der bisherige Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wieder zum Ministerpräsidenten gewählt wird. Ein Koalitionsvertrag zwischen Linken, SPD und Grünen war bereits ausgehandelt. Allerdings kamen diese drei Koalitions-Parteien alleine nur auf 42 Sitze. Um die Wahl zum Ministerpräsidenten im 1. oder 2. Wahlgang zu entscheiden, ist jedoch eine absolute Mehrheit nötig – in diesem Falle also 46 Stimmen. Bodo Ramelow war also noch auf vier Stimmen aus den anderen Fraktionen (also CDU, FDP und AFD) angewiesen. Einziger Gegenkandidat war ein Abgeordneter der AfD – Christopher Kindervater. Im ersten Wahlgang erhielt Ramelow 43 und im zweiten 44 Stimmen, die AfD hatte ihre 22 Stimmen geschlossen ihrem Kandidaten gegeben. Die Abgeordneten der FDP und CDU hatten sich bis auf 1-2 Ausnahmen enthalten. Da Ramelow also keine absolute Mehrheit erreicht hatte, musste es zum 3. Wahlgang kommen, in dem nun sogar eine relative Mehrheit reicht. Auf Deutsch: Der Kandidat mit den meisten Stimmen wird Ministerpräsident! Nun ließ sich aus dem Nichts auf einmal auch Thomas Kemmerich von der FDP als Kandidat aufstellen. Das Ergebnis: Kemmerich (FDP) bekam 45 Stimmen, Ramelow (Linke) 44 und Kindervater (AfD) 0. Huch, was war denn nun passiert?🤔 Die AfD hatte aus taktischen Gründen geschlossen für Kemmerich und nicht für ihren eigenen Kandidaten gestimmt, da klar war, dass dieser ohnehin keine Chance haben würde. Die Abgeordneten von FDP und CDU, die sich in den ersten Wahlgängen noch enthalten haben, stimmten ebenfalls fast geschlossen für Kemmerich.
Soweit so gut, warum aber nun dieser Aufschrei von allen Seiten? Merkel bezeichnet die Wahl als „unverzeihlichen Vorgang“, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil spricht von einem „historischen Tiefpunkt der deutschen Nachkriegsgeschichte“, sogar zahlreiche FDP-Politiker*innen äußern offen ihr Beschämen über die Wahl. Dies sind nur wenige von zahlreichen empörten Reaktionen. Mehr Reaktionen zu der Wahl findet ihr hier:
Die Empörung ist vor allem deshalb so groß, weil FDP und CDU als demokratische Parteien mit ihren Stimmen wissentlich die Wahl eines Ministerpräsidenten gebilligt haben, der „von Gnaden der AfD“ gewählt wurde. Dass die AfD dieses taktische Spielchen spielen würde und gegen ihren eigenen Abgeordneten stimmen, falls sich ein anderer Kandidat aufstellt, war dabei keineswegs eine Überraschung, sondern sogar erwartet und ausdrücklich davor gewarnt worden. Da CDU und FDP alleine im Parlament nur auf 26 von 90 Stimmen kommen, ist auch klar, dass sie bei jeglichen zukünftigen Entscheidungen immer auch von den Stimmen der AfD-Abgeordneten abhängig wären. Die Thüringer AfD wird wiederum von Björn Höcke angeführt, der als einer der radikalsten Rechtsaußen der AfD gilt, bei dem selbst viele Politiker *innen nicht davor zurückschrecken, ihn offen heraus als Nazi zu bezeichnen. Warum viele das so klar sagen? In seinem Buch spricht er bspw. von einem „bevorstehenden Volkstod durch den Bevölkerungsaustausch“ und bezogen auf den Hitler-Faschismus von der „katastrophalen Niederlage von 1945“ und inszeniert sich zudem als Führer-Persönlichkeit. Zudem benutzt er immer wieder Worte und Sätze, die eindeutig an das NS-Vokabular erinnern und anspielen. Unter anderem aufgrund solcher Zitate darf Höcke sogar laut richterlichem Beschluss schon offiziell als Faschist bezeichnet werden. Die Wähler*innen werden von Höcke und der AfD immer wieder gezielt durch übertriebene Darstellungen, drastische Worte und auch bewusst falsche Darstellungen aufgehetzt, seriöse Medien und Berichterstattungen werden dagegen als „Lügenpresse“ bezeichnet. Somit werden in der Bevölkerung gezielt Ängste und Misstrauen geschürt, die nur eines zum Ziel haben: Das Vertrauen in die Demokratie zu erschüttern und den eigenen Einfluss zu stärken. Alles nur Quatsch von der Lügenpresse? Björn Höcke:
„Ein paar Korrekturen und Reförmchen werden nicht ausreichen. Aber die deutsche Unbedingtheit wird der Garant dafür sein, dass wir die Sache gründlich und grundsätzlich anpacken werden. Wenn einmal die Wendezeit gekommen ist, dann machen wir Deutschen keine halben Sachen. Dann werden die Schutthalden der Moderne beseitigt“.
Den Rest kann sich jeder denken… Kurz nach dem 75. Gedenktag der Befreiung des KZ in Auschwitz ist es daher eine Ohrfeige für alle Opfer des Nationalsozialismus und ein fatales Signal, dass demokratische Parteien der AfD so viel Macht zubilligen und zulassen, dass diese sich nun als „Königsmacher“ feiern dürfen. Die CDU und die FDP haben sich damit zu Handlangern der AfD gemacht.
+++Update+++: Der Druck und die Empörung ist mittlerweile so groß geworden, dass Kemmerich bereits einen Tag nach der Wahl als Ministerpräsident zurückgetreten ist, obwohl er das noch am Wahlabend und auch am Morgen danach kategorisch ausgeschlossen hatte.
Falls du wissen willst, wie es nun in Thüringen weitergehen kann, klicke hier.
Und wenn du dir noch einen satirischen Beitrag zu dem Thema angucken möchtest, ist hier noch ein Beitrag der heute Show:
Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz hat am 28.01.2020 zu einer Pressekonferenz im Haus des Erinnerns in Mainz geladen. Mit von der Partie: Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Familienministerin Anne Spiegel und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. Das Thema der Preseekonferenz: „Miteinander gut leben – Rheinland-Pfalz gegen Hass und Hetze“. Doch warum genau jetzt diese Pressekonferenz? Hass und Hetze sind doch nichts Neues und unter fast jedem Post hochrangiger Politiker*innen zu lesen…Muss man das alles gleich so ernst nehmen?
„Ganz bewusst haben wir heute im Kabinett – einen Tag nach dem 27. Januar, dem 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz – den Beschluss gefasst, dass wir einen neuen Themenschwerpunkt für das Jahr 2020 setzen wollen“, eröffnet Malu Dreyer die Pressekonferenz. Dieser Schwerpunkt sei eine Kampagne gegen Hass und Hetze.
Exkurs: Das Konzentrationslager in Auschwitz steht sinnbildlich für das größte humanitäre Verbrechen der Menschheitsgeschichte, bei der durch das deutsche NS-Regime alleine über 6 Millionen Juden systematisch ermordet worden sind. Alleine im Konzentrationslager Auschwitz sind innerhalb von 5 Jahren circa 1,3 Millionen Menschen vergast, erschossen und verbrannt worden – bis zu 10.000 Menschen täglich. Neben 1,1 Millionen Juden waren dies auch viele Sinti und Roma oder Menschen mit Behinderungen. 1,3 Millionen Menschen – das ist 17,3x die vollbesetzte Allianz Arena von Bayern München (Kapazität: 75.000). Eine unvorstellbare Zahl…
Seinen Ursprung nahm auch das in Hass und Hetze, die schon viele Jahre vorher begann und schleichend immer mehr zunahm. Dass sie so zunehmen konnte und das NS-Regime so stark wurde, lag nicht zuletzt auch maßgeblich daran, dass sich zu wenige Menschen frühzeitig aktiv gegen diesen Hass und diese Hetze gestellt bzw. ihr widersprochen haben.
Du denkst, sowas könnte heute definitiv nicht mehr passieren? Nun ja, leider hat in den letzten Jahren die Masse an Hass und Hetze gerade auch in sozialen Netzwerken wieder massiv und kontinuierlich zugenommen. Es gibt von Jahr zu Jahr immer mehr Morddrohungen gegen Politikerinnen und Politiker (der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke wurde im Juni 2019 sogar vor seinem Haus erschossen) und rechte Parteien gewinnen europaweit mehr und mehr Zulauf.
„Wir dürfen uns niemals daran gewöhnen, dass Menschen beleidigt und bedroht werden und dass diejenigen, die sich ehrenamtlich für die Gesellschaft engagieren oder öffentliche Verantwortung übernehmen, um ihr Leben fürchten müssen“ so Dreyer.
Deutschland hat hierbei aufgrund seiner Geschichte eine ganz besonders große Verantwortung, dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder passieren kann. Wenn auch du ein Zeichen gegen Hass und Hetze setzen willst, kannst du dich unter folgendem Link dem Appell der Landesregierung anschließen (und natürlich auch im Alltag aktiv Hass und Hetze widersprechen):
Am 18. Januar 2019 fanden die ersten großen und koordinierten Demos von Fridays For Future statt – unter anderem auch in Mainz. Zum einjährigen „Jubiläum“ fanden am Freitag (17.01.2020) unter dem Motto #dieuhrtickt erneut groß angelegte Demos in vielen deutschen Städten statt, zu denen alle Generationen aufgerufen waren.
Auch in Mainz wurde wieder im großen Stile demonstriert – organisiert von Ortsgruppen aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
12:15 Uhr: Auf dem Gutenbergplatz steht eine große Bühne mit pompösen Lautsprechern, die bis weit über den Gutenbergplatz hinaus in die Stadt und Altstadt hineinschallen. Vor der Bühne hängt ein Banner mit dem Schriftzug „Die Uhr tickt“, darüber zeigt eine große, gebastelte Uhr symbolisch die Uhrzeit 5 vor 12 an.
Wer die Bewegung schon länger verfolgt und auch frühere Veranstaltungen miterlebt hat, dem fällt schon auf den ersten Blick auf: Die Bewegung ist von Mal zu Mal spürbar professioneller geworden. Rund 10.000 Menschen (die Polizei spricht von 9.000, die Organisator*innen von 12.000), die sich auf dem Gutenbergplatz versammelt haben, lauschen zur Einstimmung zunächst den Klängen des Pianisten Thomas Krüger alias „Mr. Pianoman“ zu Liedern wie Imagine von John Lennon oder Schöne neue Welt von Culcha Candela.
Dann gibt es Redebeiträge. Maurice Conrad, einer der Redner*innen und Ortgruppenleiter von Fridays For Future in Mainz, zieht zunächst ein Fazit über das vergangene Jahr:
„Vielleicht sind wir heute 5x so viele und 5x so gut organisiert wie damals, aber der Kern ist derselbe geblieben. Der Kern ist immer noch derselbe Hilfeschrei wie vor einem Jahr. Aber wenn ich an das letzte Jahr zurückdenke, hat sich vor allem eine einzige Sache verändert: Wir haben ein Jahr weniger Zeit. Ein Jahr, in dem die politische Handlungsfähigkeit nicht gesunken, nicht stagniert, sondern gewachsen ist“.
Dabei müssten die Lösungen der Krise nicht einmal erfunden, sondern lediglich umgesetzt werden. „Die Politik müsste die Lösungen vom Tablett nehmen, auf dem sie die Wissenschaft seit Jahrzehnten präsentiert“. Das „Klimapaket der Größe einer Postkarte“, welches die Bundesregierung am 20. September 2019 verabschiedet hat, bezeichnet Conrad beispielsweise als Verhöhnung von 1,4 Mio. Menschen, die für den Klimaschutz auf die Straße gegangen seien und macht noch einmal deutlich, dass man weiter für den Klimaschutz kämpfen und unbequem bleiben werde:
„Es ist vielleicht immer noch derselbe Hilfeschrei wie vor einem Jahr. Aber hört man genau hin, merkt man, dass sich der Hilfeschrei doch verändert hat: Er ist etwas lauter, greller und existenzieller geworden. Er ist größer und unbequemer. Er macht klar: So kann es nicht sein! So kann es nicht weitergehen und so werden wir das nicht zulassen“.
Die Ansage von Fridays For Future an die Politik:
„Das ist nicht das Ende der Klimaschutzschutzbewegung in Deutschland – wir haben gerade erst begonnen“.
Die komplette Rede von Maurice Conrad als Audiomitschnitt:
Bestimmt hast auch du schon mal vom IPCC-Bericht gehört. Doch was ist dieser mysteriöse IPCC überhaupt, von dem so viel geredet wird? Und was steht eigentlich in dem Bericht?
Die Abkürzung IPCC steht für Intergovernmental Panel on Climate Change und heißt übersetzt Internationaler Ausschuss für Klimaänderungen. In den Medien ist einfachheitshalber aber meist vom Weltklimarat die Rede. Der IPCC ist ein (zwischen)staatlicher und wissenschaftlicher Ausschuss zugleich. Das heißt: Mitglied im IPCC kann zwar jeder Staat sein, der entweder Mitglied der UN (Vereinte Nationen) oder der WMO (Weltorganisation für Meterologie) ist (momentan sind es 195 Länder), in den IPCC-Gremien sitzen allerdings ausschließlich renommierte Wissenschaftler*innen, die ihre Fachexpertise bereits eindeutig nachgewiesen haben. Politiker*innen oder sonstige Regierungsbeamte sitzen daher nicht in diesen Gremien. Neben den Mitgliedsstaaten haben zudem mehr als 150 Organisationen einen Beobachterstatus(sogenannte „observer“) beim IPCC. Wichtig zu wissen ist zudem, dass das IPCC nicht selber forscht, sondern weltweit veröffentlichte Forschungsergebnisse auf ihre Aussagekraft und Seriösität hin überprüft und zusammenträgt. Das Bild, welches sich aus all diesen Ergebnissen ergibt, wird dann in einem Bericht dargestellt. Das IPCC ist somit frei von politischen Interessen und fasst lediglich sachlich die wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um den Klimawandel zusammen. Der IPCC betont, seine Berichte seien zwar „relevant für Politik, empfehlen aber keine bestimmte Politik“. Will heißen: Man will Fakten darstellen; welche Handlungen daraus folgen, müssen Regierungen und Gesellschaft selbst entscheiden.
Zuletzt veröffentlichte der IPCC Sonderberichte (sogenannte „Special Reports“) zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad (Oktober 2018) sowie zum Klimawandel und zur Landnutzung (August 2019). Eine Wissenschaftlerin, die selbst maßgeblich an dem Bericht zum 1,5 Grad-Ziel mitgearbeitet hat, ist die Meterologin Dr. Daniela Jacob. Wir waren für Euch am 28.10.2019 bei den Hambacher Gesprächen auf dem Hambacher Schloss, wo Frau Dr. Jacob über die Ergebnisse des IPCC berichtet hat. Einige Ergebnisse haben wir hier für euch zusammengefasst (filmen durften wir bei dem Vortrag leider nicht):
Die Temperatur auf der Erde hat sich alleine durch den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 und Methan bereits um 1 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erhöht
Die Durchschnittstemperatur der Erde erhöht sich bei unserer aktuellen Lebensweise alle zehn Jahre um 0,2 Grad. Das bedeutet, dass das 1,5-Grad-Ziel bereits zwischen 2030 und 2052 überschritten würde, wenn wir so weiter machen wie bisher
Bei einer Beschränkung der Erderwärmung auf 1,5 Grad würden zwar rund 90% der weltweiten Korallenriffe absterben, 10% wären jedoch immerhin noch genug, dass sich die Korallenpopulation später wieder erholen kann. Bei 2 Grad Erderwärmung wären die Korallen (und damit der Anfang einer langen Ernährungskette) unwiederbringlich verloren. Zudem wären bei einer Beschränkung auf 1,5 Grad u.a. rund 50% weniger der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen. Diabetes, Asthma sowie die von Stechmücken übertragenen Krankheiten wie Malaria oder das Dengue-Fieber würden sich weitaus weniger ausbreiten, der Meeresspiegel wäre 10 Zentimeter niedriger und es gäbe weniger extreme Wetterereignisse
Was wäre nötig, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen? Die weltweiten CO2-Emissionen müssten bis 2030 im Vergleich zu 2010 fast halbiert und bis 2050 „Nettonull“erreicht werden (Nettonull bedeutet, dass nicht mehr CO2 ausgestoßen wird, als die Erde bspw. durch Pflanzen auch wieder aufnehmen kann). Darüber hinaus sind noch gewaltige technologische Fortschritte, Umstellungen und Verhaltensänderungen erforderlich. Selbst, wenn man nur das 2 Grad-Ziel erreichen wollte, müssten die CO2-Emissionen bis 2030 um 20% gesenkt und Nettonull bis 2075 erreicht werden
Der Bericht in Zahlen: An dem Bericht haben neben 133 beitragenden Autoren 91 („Haupt-„)Autor*innen aus 40 Ländern und 1.113 Gutachter mitgewirkt. Es wurden 6.000 wissenschaftlicher Veröffentlichungen berücksichtigt und 42.001 Kommentare gelesen, kommentiert und minutiös beantwortet
Frau Dr. Daniela Jacob sieht in diesen Ergebnissen den klaren Auftrag an die Politik, vor dem Hintergrund des Wissens um die gravierenden Konsequenzen für nachkommende Generationen im Falle eines „Weitermachens wie bisher“, alle nötigen Anstrengungen zu unternehmen, das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimabkommens zu erreichen. Denn: „Keiner kann mehr sagen: ich habe nichts gewusst!“.
Eigentlich war im Anschluss an Frau Dr. Jacobs auch noch eine Diskussion zwischen Jürgen Trittin (ehemaliger Fraktionsvorsitzender der Grünen) und Frau Dr. Jacob geplant, bedauerlicherweise schaffte es Herr Trittin jedoch aufgrund einer erheblichen Bahnverspätung nicht zur Veranstaltung. Der geplante Dialog zwischen Wissenschaft und Politik konnte daher bei dieser Veranstaltung leider nicht stattfinden.
Wenn du dich noch ausführlicher mit den IPCC-Berichten und vielen interessanten Grafiken und Zukunftsmodellen zur Klimaentwicklung beschäftigen willst, kannst du dir hier die Berichte herunterladen.
Deepfakes machen seit einiger Zeit die Runde auf YouTube und werden auch auf anderen sozialen Kanälen massig geteilt. Sie sind faszinierend, unterhaltsam und bringen Menschen auf der ganzen Welt zum Lachen. Was aber ist, wenn sich ein Deepfake nicht als solcher zu erkennen gibt? Was, wenn ein paar Stunden vor der Bundestagswahl auf einmal ein Video über den Spitzenkandidaten oder die Spitzenkanditatin einer Partei auftaucht, das die Menschen so schockiert, dass sich die Menschen dazu entscheiden, diesem Menschen nicht ihre Stimme zu geben? Und nach der Wahl auf einmal herauskommt, dass das alles nur ein Fake war?
Aktuell sehen viele Deepfakes zwar noch oft noch etwas seltsam aus, sodass man oft noch das Gefühl bekommt: „Irgendetwas ist da faul“, die Deepfakes werden aber in rasanter Geschwindigkeit besser und realer. Hao Li, der als Deepfake-Pioneer gilt und u.a. daran mitarbeitete, den bereits vorher verstorbenen Paul Walker in den Hollywood-Film Fast and Furious 7 zu montieren, schätzte kürzlich erst in einem Interview, dass es nur noch maximal ein Jahr dauern werde, bis die Deepfakes absolut real aussehen und vom menschlichen Auge nicht mehr zu unterscheiden sein werden. Nicht zuletzt deshalb wird bereits mit Hochdruck und großen Summen an Programmen gearbeitet, die Deepfakes entlarven sollen. Auf eine Anfrage der ZEIT ONLINE antwortete Hao Li in einer Mail allerdings, dass er sogar davon überzeugt sei, dass es möglich wäre, Deepfakes zu erzeugen, die weder von Menschen noch von Maschinen erkannt werden könnten. Zu dem Artikel der Zeit geht es hier (in dem Artikel wird auch noch einmal ausführlicher erklärt, was Deepfakes überhaupt sind und wie sie funktionieren).
Das große Problem ist dabei die Glaubwürdigkeit. Denn: Was man mit dem eigenen Auge gesehen hat (bzw. meint gesehen zu haben), glaubt man viel eher als eine bloße Geschichte, die man nur irgendwo gehört hat. Wie oft hast du in deinem Leben schon gesagt: „Ich hab’s doch mit eigenen Augen gesehen“? Womit du womöglich ausdrücken wolltet: „Und was ich selbst gesehen habe, muss ja wohl so gewesen sein“. Dass an Fotos viel gewerkelt und manipuliert werden kann, wissen wir schon lange, aber kaum oder gar nicht identifizierbare Fakes in bewegten Bildern eröffnen Menschen, die Falschnachrichten verbreiten oder das Ansehen einer Person beschädigen wollen, noch eine ganz neue Dimension. Auch die Stimmen von Menschen könnten durch künstliche Intelligenz imitiert und somit falsche „Tonbandaufnahmen“ erzeugt werden. Die Frage wird in Zukunft daher mehr und mehr lauten: Welchen Videos und Aufnahmen kann ich eigentlich überhaupt noch trauen? Somit könnte es auch jemandem, der tatsächlich bei etwas Unrechtem ertappt und aufgenommen worden ist, in Zukunft leichter fallen, dies als vermeintlichen Deepfake darzustellen. So wäre es bspw. denkbar, dass es in einigen Jahren für US-Präsident Trump ein Leichtes wäre, die Aufzeichnungen und Telefonmitschnitte, die ihn aktuell in der Ukraine-Affäre schwer belasten, dann einfach als Fakes darzustellen. Lustig ist anders…
Was wir alle mit diesen Infos tun können? Es zeigt uns einmal mehr, wie wichtig es ist, auf Whatsapp, Instagram oder sonstigen Plattformen wirklich nur Dinge zu teilen, bei denen wir uns zu 100% sicher sind, dass sie auch wirklich echt sind.
Falls du noch mehr über das Thema Fake News und Faktencheck erfahren möchtest, klick‘ einfach auf unsere Artikel „Fake News“ und „ARD Faktenfinder“. In einem eigens von uns produzierten Video könnt ihr zudem selbst austesten, wie gut ihr Wahrheit oder Fake auseinanderhalten könnt. Dort erzählen wir euch ein paar Geschichten über Trump. Du musst dann raten, was wahr oder falsch ist – und am Ende bekommt ihr natürlich die Auflösung: