Fake News

Schon mal einen Beitrag bei Facebook oder Twitter gelesen, der so abgefahren war, dass du ihn kaum glauben konntest? Hattest du trotzdem das Bedürfnis, ihn mit deinen Freunden zu teilen? Hast du vorher überprüft, ob da was dran ist? In diesem Artikel geht es darum, wie gefährlich falsche bzw. erfundene Nachrichten (sogenannte Fake News) wirklich sind und welche weitreichenden Folgen sie haben. Außerdem erfährst du, wie du echte und gefakte Nachrichten voneinander unterscheiden kannst.

In Indien wurden kürzlich zwei Männer von anderen Dorfbewohnern gelyncht, in Mexiko zwei Männer von einem wütenden Mob aus einer Polizeistation gezogen und auf offener Straße verbrannt, in Nigeria wurden in einem Konflikt zwischen zwei Volksgruppen durch brutale Racheakte mehrere Menschen getötet. Die Gemeinsamkeit? Immer waren die getöteten Menschen völlig unschuldig. Immer wurden vorher gezielt verheerende Fake News über soziale Netzwerke wie Facebook oder Whatsapp verbreitet, die Hass gegenüber bestimmten Menschen oder Personengruppen schürten, die diese beschuldigten Personen letzten Endes ihr Leben kostete: Kling krass? Ist leider wahr (siehe Links).

Die Erkenntnis? Fake News sind mehr als „nur“ falsche Worte – sie können töten, Leben von Menschen auf andere Weise zerstören, demokratische Wahlen beeinflussen und Gesellschaften grundlegend verändern. Das Erschreckende? Fälle wie diese sind nur die Spitze des Eisberges und keinesfalls fernab von Deutschland. Fake News werden auch hierzulande massiv gezielt über Social Media gestreut, um politische Meinungen und somit Wahlen zu beeinflussen und Stimmung gegen einzelne Personen oder Personengruppen zu machen.

Das Positive? Fake News folgen oft einem ganz bestimmten Muster und sind somit mit ein bisschen Verstand und Wissen gut zu entlarven. Wie das geht? Wir haben ein paar Tipps für Euch gefunden.

Gängige Muster bei Fake News:

  • Staatliche Institutionen/ Politiker/ Parteien/ Personen/ Medien werden beschuldigt, irgendetwas zu vertuschen bzw. die Bevölkerung systematisch zu belügen und betrügen. Somit wird das Vertrauen in diese Institutionen erschüttert und damit auch ins demokratische System.
  • Zweifel sähen an der Glaubwürdigkeit seriöser Quellen und gleichzeitig die eigenen Nachrichten als Enthüllungen preisen. „Wir bringen die Wahrheit ans Licht“.
  • Man zititert in Postings aus seriösen Quellen, reißt sie aber aus dem Zusammenhang. Es wird dann häufig auf die seriösen Quellen verlinkt. Die Fake News bekommen somit einen viel seriöseren Anstrich.
  • Man spielt mit den Ängsten der User: Horrorszenarien werden erstellt, Personen(gruppen) abgewertet etc.
  • Menschenverachtende, verleumderische, hetzerische, beleidigende Kommentare à bekommen häufig die meisten Likes

Hilfreiche Tricks zur Erkennung von Fake News:

  • Google-Bildersuche (Rückwärtssuche): Du lädst das verwendete Foto eines Artikels herunter und lädst es bei der Google-Bildersuche wieder hoch. Somit siehst du, ob das Bild eigentlich aus einem anderen Zusammenhang kommt bzw. schon einmal in einem anderen Kontext verwendet worden ist.
  • Youtube Data Viewer: hier kannst du das Upload-Datum eines Videos herausbekommen
  • Jeffrey’s Exif Viewer: Man kann eine beliebige Foto-/ Video-/ oder Audiodatei herunterladen und bei Jeffrey’s Exif Viewer wieder hochladen. Das Tool spuckt dann die sogenannten Exif-Daten (Meta-Daten) aus – also bspw. Informationen, wann das Foto gemacht wurde, um wieviel Uhr, mit welcher Kamera usw.
  • Wolfram Alpha: Für die ganz ausgefuchsten Spione gibt es die Möglichkeit, für jeden x-beliebigen Tag der Vergangenheit das Wetter gegenzuchecken und zu überprüfen, ob das Wetter bspw. mit dem Wetter auf einem Foto oder Video übereinstimmt oder nicht.
  • Den Absender überprüfen. Gibt es auf den Websiten überhaupt ein Impressum? Oft fehlt ein Impressum bei Quellen von Fake News (Ein Beispiel dafür ist die Seite anonymousnews.ru, die dafür bekannt ist, Falschinformationen zu verbreiten). Wenn es doch eins gibt: Wer steht dahinter?
  • Angegebene Quellen des Artikels prüfen: Gibt es überhaupt welche? Wenn ja, sind diese glaubwürdig?
  • Eine Nachricht verfolgen: Skeptisch werden, wenn es eine wichtige Info nur an einer Stelle gibt. Wenn kein anderes Medium die Nachricht aufgreift, spricht es dafür, dass an der Meldung eventuell nicht ganz so viel dran ist.
  • Plattformen wie mimikama.at, hoaxsearch.com oder snopes.com beschäftigen sich ausschließlich damit, Fake News zu entlarven. Dort könnt ihr gucken, ob ein Beitrag, der euch komisch vorkommt, evtl. sogar schon professionell überprüft worden ist. Ihr könnt diesen Plattformen übrigens auch Beiträge melden, die dann von diesen Plattformen für euch überprüft werden.

Wir haben das Netz nach weiteren guten Videos durchforstet, die aufzeigen, woran Fake News gut zu erkennen sind. Hier kommt der Fake News Check:

Was meinst du? Wie gut kannst du echte und gefakte Nachrichten voneinander unterscheiden? In unserem folgenden Video kannst du dich selbst testen:

 

Inklusion

Schon gewusst…?!? – Facts2Go rund um Inklusion

  • …dass allein in Deutschland ca. 10,2 Millionen Menschen mit Behinderung leben? Das sind ca. 13 % (!!!) der Gesamtbevölkerung!
  • …weltweit rund eine Milliarde Menschen mit Behinderung leben? Das sind ca. 15% der Weltbevölkerung. Damit stellen sie die größte Minderheit auf der Erde dar.
  • (…dass Inklusion ein Menschenrecht ist? In der UN-Behindertenrechtskonvention aus dem Jahre 2006 haben sich mehr als 170 Ländern zur Inklusion bekannt)

Inklusion ist ein Menschenrecht
Wusstest du, dass Inklusion sogar offiziell ein Menschenrecht ist? In der UN-Behindertenrechtskonvention, die 2006 verabschiedet wurde, ist das Recht auf Inklusion festgeschrieben. Die UN-Behindertenrechtskonvention ist ein Vertrag, den außer Deutschland zurzeit noch 170 weitere Nationen unterschrieben und sich somit zu den Zielen dieser Konvention bekannt haben. Doch Deutschland und die anderen Länder müssen noch sehr viel dafür tun, damit der Vertrag eingehalten wird.

©Drobot Dean #204046818/Adobe Stock

Was sind die Kernpunkte der UN-Behindertenrechtskonvention?
Die Länder, welche die UN-Behindertenrechtskonvention unterschrieben haben, bekennen sich zu folgenden Zielen:

  • Barrieren abschaffen: In Städten, Gebäuden und bei Transportmitteln, im Internet und in der Sprache
    • Durch behindertengerechte Räume, barrierefreie Internetseiten und die Etablierung von Gebärdensprache, Blindenschrift und Leichter Sprache
  • Selbstbestimmtes Lernen ermöglichen: Keine Eingriffe in persönliche Rechte und Menschenrechte; keine Entmündigungen oder Ausgrenzung von der Gemeinschaft
    • Durch freie Wahl von Wohnart und -ort, Unterstützungsangebote und Assistenzen für ein selbstbestimmtes Leben.
  • Gleiches Recht für alle:
    • Recht auf Bildung und Erziehung – in einer Schule mit Kindern mit und ohne Behinderung
    • Recht auf Arbeit – Menschen mit Behinderung verdienen ihren Lebensunterhalt selbst, in einem offenen, zugänglichen und inklusiven ersten Arbeitsmarkt.

Gibt es positive Beispiele dafür, dass gelungene Inklusion funktionieren kann?
Ja, in den skandinavischen Ländern wie Schweden ist das Bildungssystem beispielsweise schon seit Jahren auf Inklusion ausgerichtet. So besuchen bspw. alle Schüler*innen – ob mit oder ohne Behinderung – die gleiche Grundschule. Es gilt das Prinzip: „Wenn das Kind ein Handicap hat, dann muss die Schule dafür sorgen, dass es trotzdem in diese Schule gehen kann“. Einen Artikel zur Inklusion in Schweden findet ihr unter diesem Link: https://www.sueddeutsche.de/bildung/inklusion-in-schweden-wir-zeigen-unseren-schuelern-wie-die-gesellschaft-ist-1.2313420 .

Ein Beispiel dafür, wie Inklusion auf der Arbeit aussehen kann, könnt ihr euch in folgendem Youtube-Video angucken:

Ein Paradebeispiel für Inklusion im Sport ist bspw. die Sportart Blindenfußball. Falls ihr mehr zu dem spannenden Thema Blindenfußball erfahren wollt, klickt hier: Blindenfußball

Wie kann Inklusion funktionieren?
Nur wenn ganz viele Menschen mitmachen, kann Inklusion wirklich funktionieren. Jeder kann dabei helfen: Zum Beispiel in der Schule, im Sportverein, im Job, in der Freizeit, in der Familie. Je mehr wir über Inklusion wissen, desto weniger Angst haben wir davor. Keiner sagt dann mehr: Das geht nicht.

Interessante Artikel zum Thema:

Videos zum Thema:

Diese Jungs treffen auch blind

Wie geil ist das denn? Serdar Celebi hat vor Kurzem als erster Blindenfußballer das Tor des Monats (August 2018) geschossen. Das gab es noch nie. Wenn ihr dieses Wahnsinns-Tor sehen wollt, das er im Finale um die Deutsche Meisterschaft im Blindenfußball für den FC St. Pauli gegen den MTV Stuttgart geschossen hat, MÜSST ihr euch einfach dieses Video hier anschauen:

Blind Fußball spielen – wie bitte soll das gehen???
Könnt ihr euch vorstellen, blind Fußball zu spielen? Wir konnten es jedenfalls nicht und waren völlig sprachlos, als wir bspw. dieses Video vom Länderspiel Deutschland – Rumänien gesehen haben:

Wie sind die Regeln bzw. was sind die Besonderheiten?

  • Ein Spiel dauert 2x 25 Minuten
  • Das Spielfeld misst 20x40m und ist durch Banden begrenzt
  • Das Tor hat die Maße eines Handballtores (2x3m)
  • Vier Feldspieler, ein Torwart
  • Nur der Torwart sieht das Spielgeschehen, alle Feldspieler sind blind (und tragen zudem noch Augenklappen)
  • Der Ball ist deutlich schwerer als ein normaler Fußball, damit er nicht so springt
  • Der Ball ist mit Rasseln gefüllt, damit die Spieler hören können, wo sich der Ball befindet
  • Alle Spieler tragen zur Sicherheit einen Kopfschutz
  • Auch beim Blindenfußball gibt es Fouls, Strafstöße und Freistöße, sowie auch gelbe und rote Karten, allerdings gibt es kein Abseits.

Beim Spiel ist die sprachliche Kommunikation für die blinden Sportler äußert wichtig. Die Abwehr wird durch den Torhüter unterstützt, das Mittelfeld vom Trainer und die Abwehr vom sogenannten „Guide“, der hinter dem gegnerischen Tor steht. Wird beispielsweise „10-1“ zugerufen, so wissen die blinden Sportler, dass es bis zum Tor noch 10 Meter sind und ein Gegenspieler dazwischen ist.
Enorm wichtig ist aber auch, dass jeder Spieler, der sich dem ballführenden Spieler nähert, das spanische Wort „Voy“ immer wieder laut rufen muss, was übersetzt „ich komme“ heißt.

Schon gewusst…?!? – Facts2Go rund um Blindenfußball

  • Blindenfußball wird schon seit über 20 Jahren in mittlerweile 21 Ländern gespielt
  • Seit 2008 gibt es eine Blindenfußball-Bundesliga, in der jährlich die deutsche Meisterschaft im Blindenfußball ausgetragen wird
  • Der amtierende Meister ist der MTV Stuttgart (2018), Vorjahressieger war der FC St. Pauli (2017), 2016 gewann Blau-Gelb Blista Marburg
  • Der MTV Stuttgart ist mit nunmehr 6 Meistertiteln deutscher Rekordmeister im Blindenfußball
  • Blindenfußball wurde in den letzten Jahren immer populärer und erfährt immer mehr mediale Aufmerksamkeit
  • Die Finals der deutschen Meisterschaft werden fast immer auf öffentlichen Marktplätzen vor mehreren Tausend Zuschauern ausgetragen – dieses Jahr beispielsweise im Herzen der Düsseldorfer Altstadt und 2017 in Halle (Saale)
  • Der Blindenfußball ist mittlerweile über den Bereich „Handicap-Fußball“ an den DFB angegliedert und wird vor allem von der Sepp-Herberger-Stiftung seit Jahren gezielt gefördert. Der Bereich Handicap-Fußball umfasst zudem auch noch Werkstattfußball, Integrative Spielformen, CP-Fußball, Amputierten-Fußball, Gehörlosenfußball, Rollstuhlfußball, Sitzfußball.
  • Serdar Celebi wurde als erster Blindenfußballer in der Sportschau für das Tor des Monats nominiert (August 2018)

Falls ihr eine abgefahrene Challenge von mir gegen die Nationalspieler Mulgheta „Mulle“ Roussom und Alexander Fangmann sehen wollt, schaut dieses Video:

Interessante Artikel rund um das Thema Blindenfußball:

Noch mehr coole Videos:

Mit Bildungs“urlaub“ Zukunft pimpen?

Bildungsurlaub, ist das so cool wie es klingt? Wir und Malu Dreyer denken schon, aber urteile einfach selbst. Für alle Auszubildenden in Rheinland-Pfalz gilt nach dem Bildungsfreistellungsgesetz ein Anspruch auf 5 Tage Bildungsfreistellung pro Ausbildungsjahr.

Echt? Klar!!! Es gibt natürlich wie so oft auch eine kleine Ausnahme. Dieser Anspruch besteht erst ab dem 7. Monat im Ausbildungsverhältnis. Aber das ist im Prinzip ja keine große Sache.

Was heißt das im Klartext? Ihr könnt pro Ausbildungsjahr 5 Tage Bildungsurlaub bei Eurem Betrieb einreichen.

Ok was heißt das dann?  Kann ich damit auf der nächsten Minecraft-All-Star Jam Convention diese für 5 Tage nonstop durchzocken? Nein, leider nicht. Die würde vermutlich nicht unter die Kategorie „Anerkannte Veranstaltung der Bildungsfreistellung“ fallen. Gibt aber trotzdem eine Menge an echt coolen Angeboten! Hier geht es zum Suchportal des MWWK (das Portal wird vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz betrieben): Suchportal anerkannte Weiterbildungsveranstaltungen

In unserem nächsten Video verraten wir Euch, was Ihr wissen bzw. tun müsst, um Bildungsurlaub in Anspruch zu nehmen! Also in Kürze dazu mehr……….

Hier schon mal zu einer ersten Orientierung die entscheidenden Passagen aus dem Gesetzestext/ Bildungsfreistellungsgesetz kurz BFG (Stand 04/2018):

§ 2
B i l d u n g s f r e i s t e l l u n g s a n s p r u c h

(3) Für die in Rheinland-Pfalz zu ihrer Berufsausbildung Beschäftigten gilt dieses
Gesetz mit der Maßgabe, dass sich der Anspruch auf Bildungsfreistellung
auf fünf Arbeitstage im Ausbildungsjahr zur Teilnahme an Veranstaltungen
der gesellschaftspolitischen Weiterbildung beläuft, wenn dadurch das Ausbildungsziel
nicht gefährdet wird.

(6) Der Anspruch auf Bildungsfreistellung entsteht nicht vor Ablauf von sechs
Monaten nach Beginn des Ausbildungsverhältnisses oder des Beschäftigungsverhältnisses.